Gleichstellung

Die Gleichstellung aller Menschen, egal welcher sexuellen Orientierungen oder welchen Geschlechts, ist ein hoher Anspruch, für den es sich zu kämpfen lohnt. Ihm liegt die Überzeugung der Gleichwertigkeit aller Menschen zu Grunde. Ein zutiefst humanistischer Ansatz, der für uns Grundlage allen politischen Denkens und Handelns darstellt. Gleichstellungspolitik muss in Mecklenburg-Vorpommern wieder ein selbstständiger Politikbereich werden, denn Gleichstellung ist und bleibt eine Querschnittsaufgabe.

Wir wollen

  • ein Land, in dem alle Menschen gleichberechtigt zusammenleben und an den demokratischen Entscheidungen beteiligt werden – unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten, ihrer körperlichen Verfassung, ihrer Herkunft und sozialen Stellung, ihrem Geschlecht, Alter oder ihrer sexuellen Orientierung. Eine inklusive Gesellschaft, in der niemand ausgegrenzt wird - dafür treten wir an.

Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben

Gleichstellung der Geschlechter ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und muss als solche auch in allen politischen Bereichen mitgedacht und in die politischen Handlungen eingebunden sein. Auch in unserem Wahlprogramm findet sich Gleichstellung in allen Themenfeldern wieder.

Wir setzen uns ein für gleiche Rechte, gleichen Lohn und Mitbestimmung für alle Menschen. Familie ist zu oft noch allein Frauensache. Die Folgen sind Doppelbelastung, schlechter bezahlte (Teilzeit-)Jobs, zu wenig Rente und Altersarmut. In Zeiten von Krisen werden Defizite in der Gleichstellung noch weiter verstärkt, weshalb sie zügig und grundsätzlich zu beseitigen sind.
Eine bessere Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben gilt für alle Menschen und darf nicht als ausschließliches Bedürfnis von Frauen und Müttern betrachtet werden. Die gleichberechtigte Aufgabenteilung bei der unbezahlten Sorgearbeit muss auch durch die Landespolitik mehr Unterstützung erfahren und gefördert werden. Eine ausgewogene Aufteilung der Erziehungszeit ist besonders geeignet, um langfristig mehr Egalität herzustellen. Mecklenburg-Vorpommern belegt derzeit den zehnten Platz im Vergleich der Bundesländer, wenn es um die Beteiligung von Vätern an der Elternzeit geht. Nachweislich teilen sich Paare, welche die Elternzeit untereinander aufteilen, auch später die Heim- und Sorge- sowie die Erwerbsarbeit gleichberechtigter auf.

Wir wollen

  • den beruflichen Wiedereinstieg nach der Schwangerschaft erleichtern,
  • das Recht auf Rückkehr in Teilzeit- oder Vollbeschäftigung und familienfreundlichere Arbeitsbedingungen im gesamten Land.
  • insbesondere im Kampf gegen Armut Alleinerziehende stärken und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Mecklenburg-Vorpommern verbessern. Das heißt, wir wollen flexiblere Arbeitszeiten und Arbeitszeitmodelle, die Möglichkeit, Führungspositionen auch in Teilzeit auszuüben und mehr Homeoffice fördern.
  • die Einführung eines Landesfamiliengeldes. Wenn beide Elternteile mindestens vier Monate Elterngeld in Anspruch nehmen, zahlt das Land Mecklenburg-Vorpommern einen Bonus von 500 € als Einmalzahlung.

Wir drängen darauf, die Akzeptanz für Vielfalt zu stärken und ausbauen. Unsere Gesellschaft bietet Platz für die unterschiedlichsten Lebensentwürfe und Liebesweisen. Es spielt keine Rolle, wie Menschen ihr Leben gestalten, ob in der klassischen oder gleichgeschlechtlichen Paar- und Elternbeziehung oder in einer Patchworkfamilie.

Gleichheit bedeutet Gleichwertigkeit. Landespolitik muss auch an dieser Stelle Vorreiterin sein. Die Rahmenpläne und Lehrbücher in den Schulen sind auf die Überwindung von Stereotypen zu überprüfen, Genderkompetenz wird fester Bestandteil der Lehrer*innen- und Erzieher*innenausbildung, verpflichtende Fortbildung zur Überwindung von Stereotypen mindestens einmal alle zwei Jahre, Kitakonzepte sollen das Ziel der Überwindung von Geschlechterstereotypen beinhalten und für die Heterogenität der Gesellschaft sensibilisieren. Für die Umsetzung des Landesaktionsplans für die Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Mecklenburg-Vorpommern fordern wir die auskömmliche finanzielle Untersetzung im Landeshaushalt. Für den Haushalt generell fordern wir eine geschlechtergerechte Haushaltsaufstellung.

Wir wollen

  • ein ganzheitliches gleichstellungspolitisches Programm.
  • eine sichere und auskömmliche Finanzierung der Frauen- und Gleichstellungsarbeit unabhängig von Fördergeldern.
  • keine sexistische Werbung im öffentlichen Raum.
  • eine auskömmliche Finanzierung der Beratungsstellen für häusliche Gewalt und für Täterberatungsstellen, und zwar flächendeckend.
  • ein Förderprogramm für barrierefreie Frauenschutzhäuser.

 

Unsere Stimmen sind queer! 

Während andere politische Kräfte die Regenbogenfahne nur zum Christopher Street Day in den Wind halten, steht die DIE LINKE konsequent an der Seite der LGBTIQA*, wir stärken Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter*, queere und asexuelle Menschen.

Wir wollen:

-      die Diskriminierung bei der Blutspende beenden, denn die Bedingung, dass jemand in den letzten 12 Monaten keinen Sex haben durfte, um spenden zu können, ist lebensfremd und kommt einem Blutspendeverbot gleich. Blut ist Blut! 

-      die Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Mecklenburg-Vorpommern fördern. Der vorhandene Landesaktionsplan muss fortgeschrieben und untersetzt werden - mit verbindlichen Aussagen zu Geld, Personal, Zuständigkeiten, Terminen und einem alle Ministerien übergreifenden Engagement.

-      die Mitarbeiter*innen in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes schulen, um auf die Bedürfnisse queerer Geflüchteter eingehen zu können.

-      Fachberatungsstellen für Trans* und Inter* und ihre Angehörigen dauerhaft fördern. 

-      auf Bundesebene weiterhin darauf drängen, dass der Schutz der sexuellen und geschlechtlichen Identität ins Grundgesetz aufgenommen wird.

-      eine Stimme für die LGBTIQA*- Vertreter*innen in den Rundfunkräten. Denn Vielfalt im Programm des NDR wird unterstützt durch queere Stimmen in den Aufsichtsgremien.

-      eine Unterstützung der Projekte, die sich gegen Hass und sexualisierte Gewalt im Netz engagieren.