Änderungen am Theaterkonzept fauler Kompromiss und nichts als Tünche

PressemeldungenTorsten Koplin

Die bislang bekannt gewordenen Änderungen am ursprünglichen Theaterkonzept der Landesregierung sind nach Auffassung des kulturpolitischen Sprechers der Linksfraktion, Torsten Koplin, nichts als Tünche.

„Mit dem faulen Kompromiss wird das massive Problem der Unterfinanzierung der Theater- und Orchesterlandschaft nicht gelöst“, erklärte er am Dienstag in Schwerin. Seit mehr als zehn Jahren seien die Mittel nicht dynamisiert worden, das Land müsse endlich seiner Verantwortung nachkommen und eine Dynamisierung der Zuschüsse um jährlich mindestens zwei Prozent vornehmen.

Trotz des Eingeständnisses der Koalitionsfraktionen, dass im Ursprungskonzept „Zwangsfusionen“ vorgesehen waren, diese aber jetzt vom Tisch seien, ist diese Gefahr nach Ansicht von Koplin nicht gebannt. „Bereits nach einem halben Jahr will die Landesregierung bestehende Kooperationsverträge auf ihre Wirksamkeit prüfen und gegebenenfalls revidieren“, sagte Koplin. Diese Zeitspanne sei viel zu kurz und mache eine vernünftige Planung unmöglich. „Hier will man sich die Hintertür für  Zwangsfusionen offen halten.“

Mit großer Skepsis müssten auch die Veränderungen an der Mittelvergabe betrachtet werden. „Eine zu starke Orientierung an Kriterien wie Besucherzahlen und Eigeneinnahmen führt unweigerlich zu einer Konzentration auf Mainstream-Kultur und Massenkonsum“, sagte Koplin. Theater und Orchester bräuchten aber auch Freiräume für Experimentelles, Ungewöhnliches und vor allem auch Möglichkeiten, damit sich Nachwuchs entwickeln kann.  

Koplin fordert die Koalitionsfraktionen auf, in den Haushalt 2010/2011 die erforderlichen Mittel für die Theater und Orchester einzustellen. „Wir werden erneut einen entsprechenden Antrag in die Beratungen einbringen“, so Koplin.