Alleinerziehenden bleibt nur die Platte – Wohnen ist zu teuer

Eva-Maria KrögerPressemeldungen

Eine Studie im Auftrag der Bundestagsfraktion DIE LINKE, die bundesweit Mietdaten auswertete, unterstreicht für die wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Eva-Maria Kröger, riesigen Handlungsbedarf in M-V beim Aufhalten der sozialen Spaltung beim Wohnen:

„Es ist skandalös, dass Alleinerziehende mit Einkommen an der Armutsschwelle sich in keiner der über 300 untersuchten Städte, darunter auch Rostock, Greifswald, Schwerin, Neubrandenburg und Wismar, eine Wohnung mit durchschnittlichen Mietpreisen leisten können. Das trifft Vollbeschäftigte mit unteren Einkommen und so gut wie alle, die wegen des Kindes Teilzeit arbeiten und Unterhaltsvorschuss erhalten.

Für erwerbstätige Alleinerziehende gibt es zum Wohnen in der Platte kaum eine Alternative. Und selbst dafür müssen sie tief in die Tasche greifen. Wenn über die Hälfte des Einkommens für die Wohnkosten drauf geht, bleibt kaum etwas übrig zum Leben. Kino, Freizeitpark oder gar Urlaub sind nicht drin. Vier Modellprojekte, wie sie SPD und CDU planen, können die bestehende soziale Spaltung nicht aufhalten. Arme und Besserverdienende bleiben unter sich. Um Bestandsmieten zu halten, das Wohnungsangebot mit sozialen Mieten auszuweiten und für durchmischte Wohnviertel wäre ein Vielfaches der aktuellen Wohnraumförderung des Landes nötig. Zumindest muss das aktuelle Förderniveau auf 60 Mio. Euro jährlich angehoben, damit verdoppelt werden, und das als Zuschussförderung.

Es rächt sich bitter, dass die Landesregierung seit 2007 die für die soziale Wohnraumförderung gedachten Bundesmittel nicht vollständig einsetzt und noch dazu über Jahre ausschließlich als Darlehensförderung.“

Hintergrund:

An der Armutsschwelle leben alle, die weniger als 60 Prozent des bundesdurchschnittlichen mittleren Einkommens zur Verfügung haben – das waren für Alleinerziehende mit einem Kind  1.463 Euro in 2018. Als leistbar gelten Ausgaben fürs Wohnen von 30 Prozent des Einkommens.

Die Mietspiegelauswertung ergab, dass von 2013 bis 2018 gerade in Neubrandenburg und Wismar die Mieten um 9 Prozent, damit sehr rasant anstiegen. In Rostock liegt die durchschnittliche Miete mit 6,44 Euro je Quadratmeter gleichauf mit Hannover und höher als in Potsdam mit 6,37 Euro.