Antisemitismus bleibt tödliche Gefahr in unserer Gesellschaft

Zur Veröffentlichung des „Jahresberichts Antisemitische Vorfälle in Deutschland 2021“ der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e.V. erklärt der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Michael Noetzel:

„Für das vergangene Jahr erfasste die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus sieben antisemitische Vorfälle täglich. Insgesamt wurden 2738 Vorfälle dokumentiert. Diese Zahl ist schockierend und darf nicht einfach so hingenommen werden. Aber wir dürfen uns keiner Illusion hingeben – die Dunkelziffer wird weitaus höher sein. Um auch in Mecklenburg-Vorpommern mehr Licht ins Dunkel zu bringen, gibt es seit dem letzten Jahr die Möglichkeit, antisemitische Vorfälle bei der ‚Dokumentations- und Informationsstelle Antisemitismus Mecklenburg-Vorpommern‘, kurz DIA, zu melden.

Mit dem Aufkommen der Corona-Pandemie verbreiteten sich antisemitische Wahnvorstellungen und Verschwörungsideologien weltweit explosionsartig. Jede noch so absurde und irrationale Behauptung findet seine Anhänger – ob im Netz oder auf der Straße auf den diversen Demonstrationen der Corona-Leugner-Szene. Aus regelmäßigen Kleinen Anfragen meiner Fraktion zu politisch motivierter Kriminalität wissen wir, dass nahezu alle antisemitischen Straftaten im Land durch Anhänger der extremen Rechten verübt wurden. Antisemitismus darf nicht verharmlost werden. Antisemitismus ist mörderisch, wie auch zwei dokumentierte Fälle mit tödlichem Ausgang im vergangenen Jahr belegen.“