CDU immer noch nicht bereit, sich eigener Geschichte zu stellen

Zur Empörung des Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Harry Glawe, über Äußerungen des Leiters der Berliner Landesvertretung, Dr. Thomas Freund, erklärt der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Peter Ritter:

„Die Empörung des Herrn Glawe belegt erneut den Unwillen und das Unvermögen der CDU, sich kritisch mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen.

Aus meiner Sicht ist es unerheblich, ob heutige Verantwortungsträger der CDU FDJ-Propagandisten, SED-Mitglieder oder aus welchen Gründen auch immer in der Grenzbrigade Küste oder als Politoffizier gedient haben. Sie sollten aber heute bitteschön nicht so tun, als hätten sie diese Funktionen nur unter Zwang ausgeübt oder diesen Teil ihrer Vita schlicht ‚vergessen’.

Die CDU hat sich immer als aktives Mitglied der ‚Nationalen Front’ in der DDR begriffen und diese Rolle bis zum Schluss ausgefüllt. Wer heute vorgibt, erst 1989 das Licht der Welt erblickt zu haben, nimmt es mit Geschichtsaufarbeitung und -bewertung nicht ernst und ist wenig glaubwürdig.“