Inklusion nach Kassenlage ist nicht hinnehmbar!

Simone OldenburgPressemeldungen

Zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Anträge auf sonderpädagogischen Förderbedarf im Schuljahr 2019/2020 und 2020/2021“ (Drs. 7/5755) erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Mit annähernd 3000 Anträgen auf sonderpädagogischen Förderbedarf für Schülerinnen und Schüler im vergangenen Schuljahr ist deren Anzahl erneut gestiegen. Und wie in den Jahren davor wurde mehr als ein Drittel dieser Anträge abgelehnt. Damit erhalten mehr als 1000 Kinder, die Schwierigkeiten im Lernen, im Verhalten oder in der Sprachentwicklung haben, keine oder eine viel zu geringe zusätzliche Unterstützung in der Schule.

Mit einer derartigen Bewilligungspraxis drückt das Bildungsministerium die Expertise der Lehrerinnen und Lehrer in den Skat, die die Schwächen und Stärken der Schülerinnen und Schüler aus dem Lernalltag ganz genau kennen. Es ist nicht hinnehmbar, dass so viele Anträge abgelehnt werden, Inklusion nach Kassenlage darf es nicht geben.

Die Förderung von Kindern und Jugendlichen darf nicht länger dem Kürzungswahn zum Opfer fallen. Denn weniger Förderung der Kinder bedeutet weniger zusätzliche Stunden – ein Sparzwang, der auf Kosten der Schülerinnen und Schüler geht, die Unterstützung brauchen. Auch im gemeinsamen Unterricht benötigen diese Kinder zusätzliche individuelle Förderung, weil deren Schwierigkeiten nicht wie von Zauberhand verschwinden.

Wer Inklusion und gemeinsamen Unterricht aller Schülerinnen und Schüler tatsächlich will, der muss die erforderliche Hilfe gewähren und die dafür erforderlichen Mittel bereitstellen.“