Krankenhaus Crivitz erhalten, am besten in öffentlicher Hand

Torsten KoplinPressemeldungen

Zur Entscheidung des Klinikbetreibers MediClin, die Geburtenstation am Krankenhaus Crivitz endgültig zu schließen, erklärt Torsten Koplin, der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion im Landtag M-V:

„Die Entscheidung des Klinikträgers MediClin, die Geburtenstation in Crivitz nun endgültig zu schließen, ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die in den letzten Monaten für den Erhalt der Geburtenstation und des Krankenhausstandortes gekämpft haben.

Es ist eine Unverfrorenheit, die Vereinbarung zwischen dem Land, dem Kreis und der Asklepios Klinik in Parchim vom 19. Dezember 2019, in der sich beide Kliniken auf den Erhalt jeweils einer Gynäkologie-Geburtshilfe-Vollversorgung an beiden Klinikstandorten verpflichtet haben (siehe PM WM Nummer 368/19), einseitig zu berechnen. Man nutzt offenbar die durch die Corona-Krise bedingten Einschränkungen, um sich den öffentlichen Protest vom Hals zu halten.

Es zeichnet sich nun ein zweiter Fall Wolgast/Anklam ab, bei dem eine gut funktionierende Geburtenstation zugunsten eines stark hilfebedürftigen Trägers teuer geschlossen wird. Bereits jetzt ist mehr als fragwürdig, ob die Entscheidung in Crivitz der Geburtenstation in Parchim wirklich hilft. Diese ist trotz personeller Verstärkung über Ostern wieder einmal geschlossen.

Abgesehen davon steht nun offensichtlich der gesamte Krankenhausstandort Crivitz zur Disposition. Um den Standtort zu halten, muss eine Überführung in die öffentliche Hand nunmehr ernsthaft ins Auge gefasst werden.

Nach der öffentlich ausgesprochenen Missbilligung von Gesundheitsminister Glawe durch Ministerpräsidentin Schwesig im Dezember 2019 und dem offensichtlichen Scheitern der aktuellen Verhandlungen, ist die Ministerpräsidentin jetzt selbst gefordert, die Erarbeitung einer zukunftsfähigen Konzeption für beide Krankenhausstandtorte zügig auf den Weg zu bringen, bevor weitere Tatsachen durch die Klinikbetreiber geschaffen werden.“