Kriminalisierung von Cannabis-Konsum beenden

Torsten KoplinPressemeldungen

Zur Pressemitteilung des Innenministers Lorenz Caffier in Bezug auf dessen ablehnende Haltung zur kontrollierten Cannabis-Freigabe erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin:

„Die Argumente des Innenministers lassen mich ein wenig ratlos zurück. Die Linksfraktion hat einer Abgabe von Cannabis an minderjährige Personen nie gefordert. Das hindert den Innenminister jedoch nicht daran, genau diesen Anschein zu erwecken. Vielmehr stehen wir für eine staatlich kontrollierte Abgabe an volljährige Personen.“ stellt der Gesundheitspolitiker der Linksfraktion klar. Für Torsten Koplin sind auch die Ausführungen Caffiers bezüglich der Folgen von Cannabis-Konsum nicht nachvollziehbar:

„Die Behauptung, Cannabis wäre eine per se eine Einstiegsdroge für Exstasy oder Kokain ist irreführend – das ist die legale Droge Alkohol mindestens im gleichen Ausmaß. Hinzu kommt die Behauptung, Cannabis verursache physische Schäden. Organische Schädigungen, wie sie zum Beispiel durch Alkohol verursacht werden, sind durch Cannabis-Konsum nicht belegt“ differenziert Koplin und geht nachfolgend auf die Kriminalstatistik ein:

„Insgesamt wurden 6.669 Fälle der Rauschgiftkriminalität wurden 2018 von der Polizei in M-V erfasst. Davon sind 36 Fälle der direkten Beschaffungskriminalität zuzurechnen. Welchen Anteil der Anbau und Handel von Cannabis und der Besitz von einem bis wenigen Gramm Cannabis an der Statistik hat, wird von der Polizei laut meiner Kleinen Anfrage ,Arbeits-und Kostenaufwand bei der Verfolgung von Cannabis-Delikten‘ (Drs. 7/3727) nicht erfasst. Es ist also in den Augen des Innenministers unerheblich, ob jemand wenige Gramm Cannabis in der Tasche hat, um es selbst zu konsumieren, oder ob die- oder derjenige kiloweise davon dabei hat, um es zu verkaufen. Genau diese Art der Kriminalisierung von Cannabis-Konsumentinnen und Konsumenten muss endlich aufhören.“

Die Linksfraktion will darum M-V zur Modellregion machen und die kontrollierte Freigabe von Cannabis ermöglichen. Ziel ist es unteranderem, den kriminellen Schwarzmarkt mit Cannabis zu unterbinden.