Nichts Neues im Nordosten – wenig Licht, viel Schatten bei der Berufsausbildung in M-V

Simone OldenburgPressemeldungen

Zu den heute vorgestellten Ergebnissen des Ausbildungsreports der DGB-Jugend Nord für Mecklenburg-Vorpommern  erklärt Simone Oldenburg, die Vorsitzende der Linksfraktion im Landtag M-V:

„Die Ergebnisse des Ausbildungsreports der DGB-Jugend stellen für Mecklenburg-Vorpommern keine neuen Erkenntnisse dar. Wenig Licht, viel Schatten, so könnte man das Dilemma in vier Worten zusammenfassen. Die Ausbildungszufriedenheit ist leicht gestiegen, aber gleichzeitig nahmen unter anderem auch die Anzahl der Überstunden, die Schichtarbeit und die ausbildungsfremde Tätigkeit zu. Besonders erschütternd ist die Tatsache, dass jeder 7. Azubi überhaupt keinen Ausbilder hat.

Der Unterrichtsausfall nahm wiederholt zu, die Klassen sind zu groß, die Rahmenpläne  werden nur unzureichend umgesetzt. Obwohl einige Azubis gar nicht zur Prüfung zugelassen werden dürften, werden sie trotzdem geprüft. Auf diese unhaltbaren  und teilweise rechtswidrigen Zustände weisen wir seit vielen Jahren hin. Aber auch auf diesem Ohr ist die Landesregierung taub.

Auch in der Berufsschullehrerausbildung steuert Mecklenburg-Vorpommern seit Jahrzehnten auf ein Desaster zu, da viel zu wenig Berufsschullehrerinnen und Berufsschullehrer ausgebildet werden und in den kommenden Jahren jeder zweite Berufsschullehrer in die Rente geht.

Es bleibt auch nach diesem Bericht dabei: Wir brauchen bessere Ausbildungsbedingungen an den Schulen und Berufsschulen des Landes sowie bessere Ausbildungsbedingungen in den Betrieben, wenn wir die dringend benötigten Fachkräfte für morgen im Land halten wollen. Und wir brauchen eine zukunftsfähige Berufsschullehrerausbildung in unserem Land. Deshalb fordert meine Fraktion auch seit Jahren schon einen Berufsbildungsbericht für M-V sowie eine Überprüfung des fünf Jahre alten Konzeptes des Übergangs von der Schule in den Beruf in M-V.

Wir brauchen endlich eine zukunftsfähige Berufsausbildung in unserem Land und nicht länger eine Politik, die am alltäglichen Leben und den Erfordernissen vorbeigeht.“