Schulen brauchen Konzepte – auch und gerade in der kalten Jahreszeit

Zur Zwischenbilanz im Schuljahr und Ausblick auf die Zeit nach den Herbstferien von Bildungsministerin Bettina Martin erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Unser herzlicher Dank gilt besonders den Lehrkräften, den Eltern und Großeltern, Schülerinnen und Schülern für den Kraftakt, den sie in den zurückliegenden Wochen und Monaten hingelegt haben. Ohne deren Einsicht und engagiertes Mitwirken wäre die Lage noch vertrackter als sie ohnehin ist, weil die Ministerin offenbar heillos überfordert ist. Nicht allein die Corona-Krise macht den Schulen und allen daran Beteiligten zu schaffen. Schon lange fehlen viele Lehrkräfte, jetzt sind auch noch zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer im Distanzdienst oder krankgeschrieben. Vielerorts kann Unterricht in einigen Fächern gar nicht angeboten werden und das digitale Lehren und Lernen funktioniert nur an einzelnen Schulen, weil es meist an Geräten und der passenden Internetanbindung fehlt. Was die Ministerin heute als Zwischenbilanz präsentierte, verdient nicht einmal die Note ‚ausreichend‘.

Mit Beginn der kälteren Jahreszeit erwarten die Schulen zu Recht endlich eine klare Strategie des Bildungsministeriums, wie es nach den Herbstferien weitergehen soll. Der vermutlich höhere Krankenstand bei den Lehrkräften verschärft den Lehrermangel zusätzlich. Es ist völlig unklar, was dann passieren soll. Es rächt sich einmal mehr, dass es das Bildungsministerium in den zurückliegenden Jahren u. a. versäumt hat, die Lehramtsausbildung so zu reformieren, dass mehr Studierende ihren Abschluss machen und als Lehrerinnen und Lehrer auch hier im Land bleiben. Detail

Es muss alles dafür getan werden, den Unterricht an allen Schulen und für alle Schülerinnen und Schüler sicherzustellen. Dazu brauchen die Schulen umgehend Unterstützung und Handlungsempfehlungen. Das betrifft Fragen der Hygiene, aber auch der Durchführung von Distanzunterricht, wenn viele Lehrkräfte sowie Kinder und Jugendliche einer Schule krank oder in Quarantäne sind. Allerhöchste Zeit, die digitale Flickschusterei zu beenden. Erforderlich ist ein landesweites Konzept, welches Breitbandanschlüsse verschiedener Arten, einheitliche Plattformen mit einheitlichen Lerninhalten und passende Endgeräte für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler beinhaltet.“