Soziale Situation von Künstlerinnen und Künstlern verbessern

PressemeldungenTorsten Koplin

Mit der Ablehnung des Antrags der Linksfraktion „Soziale Situation von selbstständige und freiberuflich arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern verbessern“ haben die Großkoalitionäre nach Ansicht des kulturpolitischen Sprechers der Linksfraktion, Torsten Koplin, die Chance vertan, eine ganze Berufsgruppe aus einer mehr als misslichen Lage zu holen.

„Wir dürfen die vielen Künstlerinnen und Künstlern nicht aus den Augen verlieren, die in wechselhaften und risikobehafteten Beschäftigungsformen tätig sind“, sagte Koplin. Die Einkommenssituation der meisten freiberuflichen Künstlerinnen und Künstler sei schlichtweg skandalös, sie verfügten lediglich über ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 11 094 Euro. „Das liegt unterhalb der Armutsrisikoschwelle von 11 760 Euro“, so Koplin. Die Mehrzahl von ihnen im Land schaffe grandiose gesellschaftliche Werte und arbeite sich dennoch buchstäblich arm. Mehr als die Hälfte der bildenden Künstlerinnen und Künstler erziele einen Umsatz aus verkauften Werken von weniger als 5000 Euro im Jahr.

„Besonders miserabel ist die Einkommenssituation von Künstlerinnen, die in der Regel noch geringere Einkommen erzielen als ihre männliche Kollegen, durchschnittlich 9800 Euro im Jahr“, sagte Koplin. „All das können und dürfen wir nicht länger hinnehmen. Überall wird von Teilhabepaketen gesprochen, das muss auch für Künstlerinnen und Künstler gelten.“ Die Linksfraktion hat mehrere Vorschläge unterbreitet, um die soziale Situation der betroffenen Künstler zu verbessern. So spricht sie sich für ein Mikro-Darlehensprogramm aus, das den Erfordernissen der Künstler entgegenkommt. Sie plädiert für Hilfen beim Marketing und bei Projekten, die Künstlernetzwerke befördern, sowie für Unterstützung von Ausstellungen und Auftritten. „Schade, dass die Landesregierung der Auffassung ist, sie unterstütze die Künstlerinnen und Künstler bereits in ausreichendem Maße, und unseren Antrag abgelehnt hat.“