Familien zahlen drauf – Pendelnde bleiben auf der Strecke
Zu den jüngsten Änderungen der Deutschen Bahn AG (DB AG), darunter die Abschaffung der kostenlosen Familienreservierung sowie der Wegfall der Frühverbindung des ICEs von Schwerin nach Hamburg, erklärt die Vorsitzende der Linksfraktion, Jeannine Rösler:
„Die Bahn entwickelt sich zunehmend zu einem Unternehmen für Besserverdienende. Eltern müssen künftig für jede einzelne Sitzplatzreservierung zahlen. Für eine vierköpfige Familie bedeutet dies statt 10,40 Euro nun insgesamt 22 Euro für eine einfache Fahrt. Das ist gerade für Familien mit geringem Einkommen eine große Belastung. Sie sind auf bezahlbare Mobilität angewiesen, Bahnfahren darf kein Luxus sein.
Diese Entwicklung der DB AG geht entschieden in die falsche Richtung. Zugfahren muss für alle Menschen zu erschwinglichen Preisen möglich sein – für eine chancengleiche Teilhabe am öffentlichen Leben. Wer die Verkehrswende ernst nimmt, darf nicht kürzen und streichen, sondern muss das Angebot ausbauen.
Auch Pendlerinnen und Pendler aus Mecklenburg-Vorpommern sind von einer aus unserer Sicht falschen Entscheidung in der Fahrplan-Änderung betroffen. Der morgendliche ICE von Schwerin nach Hamburg soll ab 2026 ersatzlos gestrichen werden. Somit können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Hamburg frühestens um 08:50 Uhr erreichen – zu spät für viele Berufsstätige.
Wir brauchen eine Bahn, die für die Menschen da ist – nicht für Profite. Wir fordern die Wiedereinführung der Familienreservierung und den Bestand der Frühverbindung zwischen Schwerin und Hamburg. Eine für alle bezahlbare und zuverlässige Bahn ist ein enorm wichtiger Bestandteil der erforderlichen Verkehrswende sowie der öffentlichen Daseinsvorsorge – sie muss gestärkt werden.“