Wenn „Odin“ auf Nordkreuz trifft
Zur heutigen Sitzung des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses (PUA) zur Aufklärung der NSU-Aktivitäten und weiterer rechtsterroristischer Strukturen in M-V erklärt der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Michael Noetzel:
„Es ist doch zumindest bemerkenswert, wer sich hier in Mecklenburg-Vorpommern so alles am rechten Terrorrand tummelte und dann auch noch geschäftlich wie privat miteinander verbandelt ist. So stellte sich in der heutigen Vernehmung der ehemaligen Leiterin der Staatsschutz-Dezernate im LKA heraus, dass der Kopf des Nordkreuz-Netzwerks, der ehemalige Elitepolizist Marko G., gut bekannt ist mit dem Bundeswehrsoldaten Mathias D. mit dem Kampfnamen ‚Odin‘ und beide gemeinsam in Katar private Sicherheitskräfte ausgebildet haben.
Gegen den ehemaligen Unteroffizier der Panzergrenadierbrigade 41 ‚Vorpommern‘ Mathias D. lief bis vor ein paar Jahren ein Verfahren wegen des Verdachts auf Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Chat-Auszüge legen zudem nahe, dass D. auf dem berüchtigten Schießplatz in Güstrow offenbar Narrenfreiheit genossen hat. Die Betreiber-Firma ‚Baltic Shooters‘ ist wiederum im Nordkreuz-Komplex des Öfteren in den Fokus der Ermittlungsbehörden geraten. Nachdem öffentlich wurde, dass der Betreiber der Firma Lorenz Caffier eine Waffe geschenkt hat, musste der damalige Innenminister seinen Hut nehmen.
Die Personengeflechte, die sich im Rahmen der Nordkreuz-Ermittlungen auftun, machen fassungslos. Insbesondere weil es schwer fällt an Zufälle zu glauben. Auch wenn das Terrorverfahren gegen Nordkreuz-Mitglieder augenscheinlich nichts mit dem Verfahren gegen ‚Odin‘ zu tun hatte, müssen rechte Netzwerke in den Sicherheitsbehörden konsequent aufgedeckt werden.“