Nur mit weltweitem Frieden und Solidarität bewältigen wir unsere Krisen!

Virtueller Osterspaziergang des Rügener Friedensbündnisses

Pressemitteilung des Rügener Friedensbündnisses

Nur mit weltweitem Frieden und Solidarität bewältigen wir unsere Krisen!

Virtueller Osterspaziergang des Rügener Friedensbündnisses

Alles erscheint anders in diesen Ostertagen des Jahres 2020. Und doch zeigt COVID-19 nur unerbittlich, in welchen Krisenzustand die Menschheit sich und unseren Planeten bereits gebracht hat. Weil die Lösung der verschiedenen Konflikte, Krisen und Kriege keinen Aufschub duldet, hat sich das Rügener Friedensbündnis entschieden, den traditionellen Osterspaziergang am Ostermontag auf der Sassnitzer Mole nicht einfach ausfallen zu lassen, sondern in den sozialen Netzwerken stattfinden zu lassen. Vorgesehene Reden werden auf der Facebook-Seite „Rügen für alle“ dokumentiert und auf den Internetseiten der Friedenskooperative veröffentlicht.

So sorgt sich Pastor Nieber aus Sassnitz in seinem Beitrag nicht nur um das empfindliche Pflänzchen Frieden, sondern auch um die Gefahr, die der Demokratie droht und setzt auf die Auseinandersetzung mit Worten statt mit Waffen: „Dann wird es hoffentlich einmal politischer Konsens, dass wir nicht nur mit Worten vom Frieden reden, sondern mit Taten den Frieden bauen, z.B. mit einer Umstrukturierung der Rüstungsindustrie oder mit einer humanitären Hilfe für gestrandete Menschen in Griechenland und anderswo.“ Auch die Bundestagsabgeordnete Kerstin Kassner, DIE LINKE fordert in einer virtuellen Rede einen Stopp deutscher Waffenexporte und einen Rückzug der Bundeswehr von Auslandeinsätzen.

Marvin Müller von der Ortsgruppe der SPD in Binz setzt sich u.a. mit dem Versagen der EU in Bezug auf den Umgang mit Geflüchteten auseinander und kritisiert die Grenzen der Marktwirtschaft: „Am Ende bleibt stehen, der Markt regelt gar nichts. Weder die Preise und Anzahl für und von überlebenswichtiger Schutzkleidung und Masken, die Finanzierung und Ausstattung der Krankenhäuser oder die gerechte Bezahlung der „systemrelevanten“ Berufe. Dort überall versagt der Markt, sobald die erste Krise kommt… Ohne die Solidarität aller, ohne die systemrelevanten Berufe, ohne die ausreichende Finanzierung des Gesundheitssystems, ohne einen funktionierenden Sozialstaat und ohne einen starken, handlungsfähigen Staatsapparat schafft man es nicht durch die Krise.“

Andrea Sakowski, „PRO Bleiberecht M-V“ thematisiert eindringlich die mehr als kritische Lage geflüchteter Menschen, die der Corona-Pandemie in Krisengebieten und auf den griechischen Inseln weitgehend schutzlos ausgeliefert sind und deren Rechte auch in Europa unter unser aller Augen immer mehr eingeschränkt werden: „43 000 Menschen verelenden in den Hotspots auf den griechischen Inseln Lesbos, Chios und Moria. NGOs wie Amnesty International, Ärzte ohne Grenzen, Pro Asyl, Team Seebrücke u.v.a. berichten von der völligen Überfüllung der abgeriegelten Lager, fehlender ärztlicher Versorgung, gewalttätigen Übergriffen rechtsradikaler Banden und totaler Entrechtung der Campbewohner. Es werden keine Asylanträge bearbeitet; teilweise werden die Menschen ohne Verfahren wieder in die Herkunftsländer oder in die Türkei abgeschoben. Bisher haben Menschenrechtsorganisationen vergeblich die Schließung oder Räumung der Lager auf den griechischen Inseln gefordert. Zur Aufnahme von 5 000 unbegleiteten Minderjährigen, Schwerkranken, Schwangeren oder alleinerziehender Mütter im Rahmen der EU kam es bisher nicht.“

Warum eigentlich verhallte der Aufruf des UN-Generalsekretärs Guterres vom März 2020 zu einem globalen Waffenstillstand so weitgehend resonanzlos in der Öffentlichkeit? Nutzen wir die Ruhe der Ostertage zum Nachdenken und zur Besinnung. Es liegt auf der Hand und in unserer aller Hand, solidarisch, friedlich und tatkräftig die Krisen der Welt gemeinsam anzugehen und unsere Zukunft zu retten!

Karin Breitenfeldt

Für das Rügener Friedensbündnis